December 21, 2017 admin
Developing research skills and tools to work together in small research units of 3-5 people within Palestinian camps in Jordan and Lebanon is still one of the central goals of the training program. (©KlaudiaRottenschlager)

After the summer school in July, fieldworkers in Jordan (29/30 September) and Lebanon (22 October and 18/19 November) started their training sessions with an evaluation meeting about last year’s experiences and challenges.

 

Together with Ayman Abdul Majeed (Birzeit), the colleagues in Jordan discussed adjustments of their research proposals, varieties of research methods (oral history, biographical interviews, research through social media platforms and focus group interviews) and their plans for their pilot study.

 

Perla Issa during the training in Saida/Lebanon (©KlaudiaRottenschlager)

In Lebanon, the trainees already started to review the first drafts of their research papers collectively. The trainer’s team could gain the support of Dr. Perla Issa, Dr. Amro Sadeldeen and Dr. Maher Charif from the reserach unit of the Institute for Palestine Studies in Beirut. They shed light on the specifics of qualitative research, especially emphasizing the importance of ethical considerations and reflexivity during different phases of a research project. Om the coming months, the trainees will re-articulate their research questions and conduct the second round of fieldwork.

 

November 29, 2017 admin
©Klaudia Rottenschlager

Saudi-Arabien hat Anfang November den libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri zum Rücktritt gezwungen, den er vor wenigen Tagen wieder zurückgenommen hat. Was hat es mit diesem kurzfristigen Rücktritt von Hariri auf sich? Welche Rolle spielt dabei Saudi-Arabien? Wird es zu einem weiteren Krieg im Libanon kommen? In einem von Ramin Taghian am 24.11.2017 geführten Interview schätzt der Sozialwissenschafter Helmut Krieger die gegenwärtige Situation im arabischen Raum ein.

Eine stark gekürzte Version wurde unter dem Titel Warum Saudi-Arabien den Ministerpräsidenten des Libanon zum Rücktritt gezwungen hat im Mosaik-Blog veröffentlicht.

 

 

Ramin Taghian (RT): Wie schätzt Du die gegenwärtigen Machtverhältnisse in Saudi-Arabien ein?

Helmut Krieger (HK): Die erzwungene Rücktrittserklärung von Hariri hat mehrere Entwicklungen innerhalb Saudi-Arabiens offen gemacht und zugespitzt:
Erstens die sukzessive Machtverschiebung innerhalb des saudi-arabischen Staates. Nur wenige Stunden vor Hariris Rücktritt wurden ja verschiedene Mitglieder der Königsfamilie mit dem Vorwand der Korruption verhaftet – ganz so, als wäre Korruption in einem Staat wie Saudi- Arabien nur eine persönliche Verfehlung und keine systemische Frage. Das heißt aber nicht, dass wir nun mit dem Kronprinzen Mohammed bin Salman lediglich eine einzige Person an der Spitze des Staates haben, die uneingeschränkt herrscht (sein Vater Salman bin Abdulaziz Al Saud wird als König des Landes bald abtreten). Dieser vorläufig letzte Schritt mit all den Verhaftungen markiert vielmehr eine Verengung des Machtzentrums. Der traditionelle Weg des Ausgleichs zwischen verschiedenen Machtfraktionen zur Stabilisierung der gesamten Herrschaftsarchitektur in Saudi-Arabien ist damit de facto beendet worden. Eine derartige Verengung des Machtzentrums um den Kronprinzen mag zwar kurzfristig dessen Position gefestigt haben, bedeutet jedoch mittel- bis langfristig zugleich seine Schwächung. Mit dieser Zuspitzung wird sich zweifellos eine interne Opposition innerhalb des herrschenden Machtblocks mit Unterstützung eines Teils der reaktionären sunnitischen Ulama (‚Rechtsgelehrte‘ des Islam, Anm.) entsprechend formieren. Das sollten wir für die weitere Zukunft nicht außer Acht lassen.

 

RT: Warum ist es überhaupt zu einer derartigen innenpolitischen Verschärfung gekommen?

HK: Lediglich auf die Unerfahrenheit und den impulsiven Charakter von Mohammed bin Salman zu verweisen, greift zu kurz. Das politische Feld und politische Machtverhältnisse können nicht nur über verschiedene Charaktereigenschaften einer Person sinnhaft verstanden werden. Das jetzige Zentrum um den Kronprinzen versammelt innerhalb des gesamten reaktionären Machtblocks die am stärksten militaristische Fraktion, die glaubt, eine hegemoniale Position Saudi-Arabiens im gesamten arabischen Raum könne unter den gegebenen Bedingungen nur mehr militärisch und nicht primär über ökonomische Macht sowie politische und ideologische Offensiven wieder hergestellt werden – gegen den als Hauptfeind inszenierten Iran. Das ist im Übrigen die Konsequenz, die diese Fraktion aus den Entwicklungen der letzten Jahre seit den arabischen Revolten von 2011 gezogen hat. Die Kriege in Syrien und dem Jemen sind die markantesten Wegmarkierungen dafür, d.h. die de facto Intervention Saudi-Arabiens in den Krieg in Syrien und die genozidale Politik des Staates gegenüber der Bevölkerung im Jemen durch Bombenangriffe und Hungerblockaden. Aber auch der saudische und emiratische Versuch, Katar zumindest politisch und ökonomisch zu neutralisieren , ist ein weiteres Beispiel für eine Strategie der Zuspitzung, die von dem Machtzentrum um den Kronprinzen verfolgt wird. Deren Logik ist eindeutig: In einer grundlegenden Situation von Konflikt und Krieg müsse ein drohender weiterer regionaler Machtverlust des Staates offensiv begegnet werden. Krieg sei also nicht nur das letzte Mittel, sondern aktuell notwendig, um die Existenzweise des Staates selbst noch aufrechterhalten zu können. Wenn regionale Zonen des Einflusses und der Macht weiter verloren gehen, so diese Logik, steht mittelfristig der saudische Staat selbst grundlegend in Frage. Aus dieser Perspektive rückt also der Krieg, den sie selbst mit geschaffen haben, immer näher an Saudi-Arabien heran – und das ist mit allen Mitteln zu verhindern.

Wir müssen uns also klar sein, in welcher Panik das Machtzentrum um Mohammed bin Salman ist. Das syrische Regime zu stürzen und damit die eigenen Machtpositionen im arabischen Raum zu stabilisieren, war ja eine wesentliche politische Stoßrichtung Saudi-Arabiens der vergangenen Jahre – und das ist gescheitert.

Kurz gesagt: Von dieser Herrschaftsfraktion in Saudi-Arabien ist das Schlimmste zu befürchten. Was das alles umfasst, zeigen die aktuellen Kriege in Syrien und im Jemen. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass die Krisendynamik des herrschenden Machtblocks noch von grundlegenden sozialen Spannungen im Land selbst vertieft wird.

 

RT: Du spielst damit auf die so genannte schiitische Minderheit im eigenen Land an.

HK: Ja. Gerade die marginalisierte Minderheit im Osten des Landes wird leider nicht nur vom herrschenden Machtblock vielfach als ‚fünfte Kolonne‘ wahrgenommen, über die sich Irans Einfluss vermeintlich bis ins Innere des Landes erstreckt. Dass diese konfessionellen Markierungen auch ideologische Konstruktionen auf der Basis sozialer Ungleichheit sind, gerät somit aus dem Blick.
Das sensible für den Staat besteht nun darin, dass diese marginalisierte Minderheit genau in den großen Ölfördergebieten des Landes lebt. Was das an umfassenden Problemen bedeutet, hat der Staat ja in den großen Arbeitskämpfen der 1950er und 1960er Jahre in der Ölindustrie im Osten des Landes erfahren.

 

RT: Warum wurde gerade jetzt der Libanon zum Schauplatz saudischer Einflussnahme?

HK: Die Frage führt mich zum zweiten Punkt: die Verschränkung von so genannter Innenpolitik mit einer so genannten Außenpolitik. Diese beiden Politikfelder fein säuberlich getrennt zu verstehen, ist ja noch immer typisch für das Denken in nationalstaatlichen Souveränitätskategorien samt den damit verknüpften konservativen Raumvorstellungen.

Das aktuell entscheidende Moment ist der Krieg in Syrien, genauer gesagt: der sich abzeichnende militärische Sieg des syrischen Regimes. Der Begriff ‚militärischer Sieg‘ klingt brutal und ist es auch: Denken wir nur an die Hunderttausenden Toten, die millionenfach vertriebenen Menschen und die systematische Zerstörung des Landes. In imperialen Kategorien gedacht, ist Krieg jedoch ‚lediglich‘ die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln und umgekehrt. Damit wird der Krieg zu einem beinahe natürlichen und normalen Bestandteil politischer Konfrontationsdynamiken. Frieden ist in einer derartigen Logik somit die kurzfristige Abwesenheit von Krieg.
Auf militärischer Ebene hat sich im internationalen Krieg in Syrien vordergründig die Achse Russland-Iran-Syrien mit den weiteren Verbündeten wie die libanesische Hisbollah, so genannte Freiwilligenverbände aus dem Irak, Pakistan etc. relativ durchgesetzt. Das heißt, das Land wird mittelfristig zweigeteilt sein: einerseits eine US-Zone, gehalten von kurdischen bewaffneten Einheiten, und andererseits der Großteil des Landes und vor allem die Bevölkerungszentren, die unter Kontrolle des Regimes stehen. Was den USA im Laufe der letzten Monate nicht gelungen ist, ist die syrisch-irakische Grenzzone innerhalb Syriens militärisch zu besetzen, um damit einen direkten Korridor zwischen den beiden Ländern zu verhindern. Der Korridor ermöglicht nun unter anderem auch eine durchgehende Landverbindung vom Iran über den Irak nach Syrien. Der Kriegsverlauf in Syrien bedeutet unter anderem also auch, dass der Iran seine Einflusszonen im arabischen Raum effektiv erweitert hat.

Der Krieg in Syrien hat natürlich enorm auf den Libanon ausgestrahlt, sodass über lange Zeit drohte, dass das Land selbst Teil der direkten Kriegszone wird – siehe etwa die jihadistischen Formationen im Libanon. Aber letztendlich haben sich die verschiedenen politischen Fraktionen (Hisbollah, der Block um Hariri, etc.) auf der Grundlage geeinigt, eine Ausdehnung des Krieges auf den Libanon zu verhindern. Dieser Kompromiss zeigte sich in der erfolgten Regierungsbildung von vor etwas weniger als einem Jahr, als Hariri zustimmte, Ministerpräsident zu werden. Die Hisbollah konnte daraufhin de facto zusammen mit der libanesischen Armee eine militärische Offensive gegen jihadistische Gruppen im Osten des Landes im vergangenen Sommer starten und diese aus dem Land drängen. Kurz gesagt: Der grundlegende politische Kompromiss zwischen den verschiedenen Machtblöcken sorgte dafür, dass das Land nicht im Krieg unterging. Die operativen Kapazitäten der Hisbollah dienen dabei als umfassender militärischer Schutzschirm für das Land, denn die libanesische Armee ist trotz Unterstützung durch die USA viel zu schwach dafür. Das bedeutet jedoch auch, dass sich die politischen Kräfteverhältnisse sukzessive zugunsten der Hisbollah verschieben.

Geht man von dieser Einschätzung aus, klingt die Rechtfertigung von Hariri für seinen Rücktritt einfach nur absurd. Zu behaupten, sein Leben sei durch die Hisbollah und den Iran gefährdet, ist schlichtweg an den Haaren herbeigezogen und zeigt, wie schlecht die Fraktion um den saudischen Kronprinzen Reden schreiben kann.

Sowohl der Iran als auch die Hisbollah haben nicht das geringste Interesse, Hariri als Ministerpräsidenten loszuwerden – im Gegenteil: Der politische Kompromiss im Libanon ermöglichte es der Hisbollah, eigene Kräfte für den Krieg in Syrien abzustellen und zugleich an politischem Gewicht im Libanon zu gewinnen. Das heute aufs Spiel zu setzen, wäre nur töricht.

Exakt dieser politische Kompromiss zwischen den verschiedenen Machtblöcken im Libanon zusammen mit dem Kriegsverlauf in Syrien wird von der Fraktion um den saudischen Kronprinzen als Bedrohung ihrer regionalen Machtposition und im weiteren Sinn der Existenzweise des eigenen Staates selbst aufgefasst. Daher musste Hariri dazu gezwungen werden, eben diesen Kompromiss im Libanon zu beenden. Es soll also eine weitere Kriegsfront eröffnet werden, durch die Saudi-Arabien hofft, seine regionale Machtstellung zumindest ein Stück weit wieder zu erlangen.

 

RT: Was folgt nun Deiner Meinung nach aus dem kurzfristigen Rücktritt von Hariri? Er selbst hat ihn ja nach seiner Ankunft im Libanon wieder zurückgenommen.

HK: Die verschiedenen politischen Fraktionen im Libanon (Hisbollah, die Fraktion um den Präsidenten Michel Aoun) haben ja sehr klug auf den erzwungenen Rücktritt reagiert. Sie haben ihn einfach nicht akzeptiert! Auf diese Linie ist übrigens auch Frankreich eingeschwenkt. Zu sehen war das, als der französische Präsident Macron Hariri bewusst als amtierenden Ministerpräsidenten Mitte November in Paris begrüßt hat.
Mit der Nichtanerkennung des Rücktritts haben die verschiedenen politischen Fraktionen innerhalb Libanons den politischen Kompromiss formell aufrechterhalten und zugleich versucht, Saudi-Arabiens Zwangsmaßnahme zu unterlaufen. Für Hariri ist die Situation eine gefährliche Gratwanderung: Einerseits weiß er, dass bei einem endgültigen Rücktritt ein weiterer Krieg gegen den Libanon wahrscheinlicher wird, andererseits ist im klar, dass er mit umfassenden persönlichen, familiären und wirtschaftlichen Konsequenzen zu rechnen hat, wenn er sich dem Druck Saudi-Arabiens nicht beugt.

Denn wir müssen grundsätzlich folgendes mitdenken: Saudi-Arabiens Druck bedeutet nicht einfach, dass Hariri abdankt und das ist es. Der erzwungene Rücktritt soll den Kompromiss im Libanon aufbrechen und zu einer politischen Isolierung der Hisbollah führen. Dies wiederum wird von der militaristischen Fraktion um den saudischen Kronprinzen als Voraussetzung überlegt, die Hisbollah sodann militärisch bekämpfen zu können und möglichst zu neutralisieren.

An diesem Punkt schließt sich langsam der Kreis von geopolitischen Bruchzonen und Allianzstrukturen im arabischen Raum. Wenn wir nun die Geschichte der israelischen Kriege im Libanon sowie die konfrontative Stellung zwischen Hisbollah und Israel mit einbeziehen, lässt sich das Vorgehen Saudi-Arabiens auch als aktive politische Unterstützung eines weiteren israelischen Krieges gegen die Hisbollah verstehen. Nichts weniger als das wünscht sich das neue Machtzentrum um den saudischen Kronprinzen.

 

RT: Wird ein nächster Krieg also wahrscheinlich?

HK: Ich befürchte ja.
Betrachtet man die verschiedenen Debatten in Israel, gibt es die Diskussion um einen als unvermeidlich verstandenen Krieg gegen die Hisbollah ja schon lange. Genau genommen seit mehr als zehn Jahren, seit dem letzten israelischen Angriff auf den Libanon im Jahr 2006. Im Kern geht es dabei um die militärische Eindämmung der Hisbollah, um – so die Position der größten politischen Parteien in Israel bzw. der Regierung – den Einfluss Irans im arabischen Raum zurückdrängen zu können. In den letzten Monaten vor dem Rücktritt von Hariri hat diese Diskussion unter dem Eindruck wieder an Fahrt aufgenommen, dass die Hisbollah ihre militärischen Kapazitäten durch den Krieg in Syrien enorm erweitern konnte und es damit umso dringender erscheint, sie anzugreifen.
Der zweite Punkt ist, dass es in Israel ja schon seit vielen Jahren Diskussionen um den Iran als entscheidendem Feind gibt. Eindrücklich zu sehen war das unter anderem an der wütenden Ablehnung des Atomabkommens mit dem Iran durch den israelischen Premier Netanjahu. Mit der neuen US-Administration unter Donald Trump rückt nun wieder ein militärischer Angriff auf den Iran in den Bereich des Möglichen. Bei einem derartigen möglichen Angriff der USA nicht gleichzeitig einen Krieg gegen die Hisbollah führen zu müssen, ist eine grundlegende Überlegung des Machtblocks in Israel. Die Hisbollah mit ihrer antagonistischen Position gegenüber Israel wird bei einer derartigen Perspektive als Werkzeug des Iran eingeführt, das bei einem Angriff auf den Iran eine Front an der israelischen Nordgrenze eröffnen könnte.
Grundsätzlich fußt Israels Sicherheitsdoktrin auf einem zentralen Begriff – Abschreckung. Damit ist unter anderem gemeint, dass die absolute militärische Überlegenheit der israelischen Armee jederzeit so eingesetzt werden kann, dass die eigenen politischen Ziele unter allen Umständen durchgesetzt werden. Zentral ist hier, dass in verschiedenen Diskursfeldern in Israel die Strategie der Abschreckung dahingehend verstanden wird, dass diese die Sicherheit des Landes garantiert. Faktisch geht es jedoch auch um die Absicherung dessen, was die Expansionsstrategie des israelischen Staates beinhaltet: die Besatzung und der Kolonisierungsprozess über Siedlungen des palästinensischen Westjordanlands sowie eine regionale Position der politischen, weil auch militärischen Stärke. Kurz gesagt: Letztendlich soll die eigene militärische Dominanz die Durchsetzung politischer Ziele ermöglichen. In Bezug auf den Libanon wurde diese Herangehensweise seit Jahrzehnten angewandt: Denken wir nur an die Invasion Israels im Jahr 1982 und die darauffolgende, fast 20 Jahre andauernde Besetzung des Südlibanons.

Um ihre Position der relativen Dominanz also zu stabilisieren – so befürchte ich –, überlegt der Machtblock in Israel einen Angriff auf den Libanon in näherer Zukunft, weil die Hisbollah nach einem Ende der Kriegshandlungen in Syrien ihre Einheiten mit den Rückkehrern weiter verstärken kann. Mit der politischen Unterstützung durch Saudi-Arabien kann der Machtblock in Israel überdies einen Angriffskrieg, der dann natürlich nicht so genannt werden wird, auch im arabischen Raum diplomatisch absichern. Damit beginnen sich also grundlegende politische Linien der Regionalmächte Saudi-Arabien und Israel miteinander zu verschränken – das ist im Übrigen ja kein absolut neues Phänomen.

Absurderweise ist es Russland, das die Ausdehnung der Kriegszone auf den Libanon zumindest bis zum Ende des Krieges in Syrien ablehnt. Russland hat die militärischen Kapazitäten in Syrien, zu befürchtende, massenhafte Bombenangriffe der israelischen Luftwaffe auf den Libanon effektiv zu stören. Das heißt, hier ginge es nicht nur um eine politisch-diplomatische Verurteilung eines israelischen Angriffs. Offen ist für mich allerdings, wie sich Russland nach einer weitgehenden militärischen Beruhigung der Lage in Syrien positionieren wird.

RT: Vielen Dank für das Gespräch.

 

Buchempfehlung:

Der von Helmut Krieger, Magda Seewald und dem VIDC herausgegebene Sammelband Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt ist gerade im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienen.

 

 

October 19, 2017 admin

Listen to Helmut Krieger speak about the revolts in the Arab World at Ö1, an Austrian public radio station on October 20th at 1pm. The discussion will be in German. In case you miss it, it will be streamed online for a week here.

 

Was blieb vom arabischen Frühling?
Die Suche nach Zukunft in den Trümmern der Gegenwart – sechs Jahre nach dem arabischen Frühling.
Gäste: Dr. Helmut Krieger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien und Univ.-Prof. Dr. Cilja Harders, Politikwissenschaftlerin, Leiterin der Arbeitsstelle Politik im Maghreb, Mashreq und Golf an der Freien Universität Berlin.
Moderation: Andreas Obrecht.

 

 

August 28, 2017 admin

Download the program of the summer school in English or Arabic

 

What does it mean to change perspectives of knowledge production in/on Palestine and Palestinian communities in their different locations? The 2017 summer school Rooting Research in the Palestinian Context took place in Beirut, from the 22nd to the 28th of July to discuss this question. In light of a rapid transformation of Palestinian society due to political conflict, war and settler colonialism the summer school provided a space for more than 25 people from the West Bank, the Gaza Strip, Lebanon, Jordan and Austria to deeply reflect upon social science knowledge production, its impact, and future developments. Given the rising (Palestinian) critique of research practices by (Western) scholars, journalists and international NGOs, the summer school intended to change perspectives and collectively discuss alternative research approaches. Drawing on first experiences of participants of the field workers and MA graduate training program of the APPEAR project and their trainers, the first two days started with the introduction of their work in progress and the uncertain environments within which they are conducting their research.

©Rottenschlager
©Moussawat

The difficulties of doing field work under conditions of occupation and war became visible once more, as the five participants from the Gaza Strip were not able to get permission to exit their locality due to the siege by the Israeli military. They tried to join some sessions via Skype, but the electricity cuts in Gaza – leaving them with two hours of electricity per day – made it nearly impossible.

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How to navigate field work in Palestinian refugee camps in the region became one of the leading questions throughout the summer school. Professor Sari Hanafi from the American University of Beirut contributed to the event with a very personal account of his reflections on researching conflict and war over the last decades and the problems he faces as a Palestinian sociologist in the Arab world.

The summer school discussed main methodological approaches to produce critical knowledge and the researchers’ scientific, as well as the political responsibility within these processes. The participants collectively developed a practice of self-reflexivity and self-evaluation that should guide them through their research process and debated ethical dilemmas and power relations, informed by positionalities such as class, race, and gender.

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Zeina Yaghi, MenEngage network coordinator at the Resource Center for Gender Equality, ABAAD, presented the differences between traditional research approaches to feminist studies. What distinguishes feminist research is, first, that it is based on the idea to create social change and to transform society, rather than just producing knowledge for the sake of generating data. Secondly, feminist research approaches have to be present during all stages of research – starting with the topic that has to be chosen, the way the data is collected and the question for whom the knowledge is produced.

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Further elaborating on that, Eileen Kuttab from the Institute of Women Studies at Birzeit University reflected upon her long-standing experiences as a feminist researcher trough an audio message. She discussed the questions: What does it mean to work as a feminist scholar and activist under conditions of political conflict, war, and Israeli settler colonialism? What are necessary components of researching feminist perspectives?

Another significant contribution to the summer school was the workshop by Perla Issa from the Institute of Palestine Studies on research in the Palestinian camps between misery profiteering and resistance. She discussed her own experiences in the Palestinian camps in Lebanon as a Palestinian activist and researcher and the power relations as well as ethical dilemmas she was confronted with. Throughout her work, she dealt with and discussed research that was conducted by foreign researchers or international NGOs. She used the term “misery profiteering” to draw attention to how research takes advantage of people’s historical, economic, social and political experiences in the camps.

The last days of the summer school dealt with the question of for whom knowledge should be produced and what the requirements for researching alternative development within the Palestinian society are.

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Helmut Krieger from the Department of Development Studies at the University of Vienna together with his colleague Ayman Abdul Majeed from the Center for Development Studies at Birzeit University and the participants started to disentangle the field of tension of different power relations accompanying social science research.

©Rottenschlager

How can a researcher maneuver these interrelated power relations? Helmut Krieger mentioned that first of all we have to acknowledge that our research is part of that field of power relations. Often, our research can be used as a tool for various actors to legitimize their power. If we understand these entanglements, we can start to think about how to structure our research differently.

The participants concluded that it would not be enough to collect data, write a summary, give recommendations and leave. They argued that the people must be directly impacted by the research (results) and that their outcomes have to be connected with social initiatives and the youth in the camps. For them, it is crucial for the researcher to be attached to the people and that knowledge should be authorized by the communities in which we are engaged. The people themselves will decide if their research contributes to social transformations, not the researchers.

The general structure of the summer school included joint activities such as a trip to the northern city of Jbeil and the public panel discussion Critical Knowledge Production in Imperial Times as well as a visit to the refugee camps Burj Barajneh and Shatila close to Beirut.

Burj Baraineh camp ©Rottenschlager

The summer school also provided a space to reflect upon the APPEAR project, to evaluate the work that has been done so far as well as perspectives of the future

©Moussawat
@Moussawat
©Moussawat

 

July 21, 2017 admin

On the 26th of June the Vienna based research cluster of the APPEAR project Rooting Development in the Palestinian Context organised a screening of the film “Who’s peace will it be?” The 2015 film by Belgian director Luc Pien discusses the history and current reality of war-torn Iraq. After the screening, followed a discussion about the film and recent developments in Iraq. Helmut Krieger, researcher and lecturer at the University of Vienna and coordinator of the APPEAR project in Vienna together with Tyma Kraitt, a Vienna based journalist with a focus on the Near and Middle East, provided insightful and inspiring comments. Important aspects of their talks and the discussions were the challenge to remember what influence decades of war and sanctions had on the Iraqi society, the crucial role oil played in the formation and trajectory of Iraq, and future scenarios for the state, as the religious and ethnic divide in combination with geopolitical factors and confrontations paint a dim future for Iraq and the entire region. Nevertheless, shimmers of hope were identified in civil society initiatives and social movements from below which, against all odds, continuously struggle for social rights and against sectarian politics. The event was well attended by interested students and colleagues from the University of Vienna and beyond. Many showed interest in future events by the research cluster.
 
 

June 16, 2017 admin

Film screening and discussion on the current situation in Iraq
As war is intensifying in Syria and Iraq, life has become unbearable in both countries. Hundreds of thousands of refugees seek safety in neighbouring countries and Europe. Many drown attempting to cross the Mediterranean. Drawing on voices other than those we hear, see and read daily in the media, “Whose peace will it be?” traces the origins and causes of the present disaster. The documentary weaves memories of the past through experiences of the present to create a mosaic within which the pathway to peace might be discerned. It provides an impetus to think differently about the future for Iraqi and Middle Eastern people after the state, the civil and cultural infrastructure has been destroyed. (http://www.lightintimetocome.org/)

After the film screening there will be a discussion on the current political developments in Iraq, with a special focus on the ongoing battle over Mosul.
Discussants | Tyma Kraitt, Helmut Krieger

Moderation | Ramin Taghian Language: English/German
Tyma Kraitt is a free journalist and an expert on Iraq and Syria.
Helmut Krieger is researcher and lecturer at the Department of Development Studies with a special focus on transformation processes and social movements in the Arabic- Islamic World.

The event is organized by the interdisciplinary research cluster Conflict and Development in Palestine that is based at the Department of Development Studies at the University of Vienna. The research cluster is one of four components of the APPEAR project Rooting Development in the Palestinian Context.

The Jour fixe is an open discussion format for colleagues to develop critical questions and new perspectives on the Arab World.
Date & Time | Monday 26th June 2017, 6 p.m.
Location | Department of African Studies, seminar room 3, Spitalgasse 2, 1090 Vienna

 

Download the poster in English and German

 

June 12, 2017 admin

Read a new article on our project published in the new issue of Frauensolidarität (in German):
 
“Freiheit und Gerechtigkeit in Verbindung mit Entwicklung –
Emanzipatorische Wissensproduktion im Kontext Palästina
 
by Klaudia Rottenschlager
 
Frauensolidarität No.140: Flucht und Migration

 
 

May 10, 2017 admin

 

Helmut Krieger, Klaudia Rottenschlager, Imad Sayrafi will speak about our project at the Department of Development Studies’ event series ie.talks on May 24th.

 
Location: Seminarraum IE, Institut für Afrikawissenschaften Spitalgasse 2, Hof 5, 1090 Vienna
Chair: Wolfram Schaffar (Department of Development Studies)

 

 
 

May 4, 2017 admin
© Raimund Appel

The Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation (VIDC) commemorated the 50th year of Israeli military occupation in the West Bank and Gaza Strip with a panel discussion on the future of Palestine. Two affiliates of our APPEAR project, Tariq Dana, director of the Center for Development Studies in Birzeit, and Helmut Krieger, project coordinator at the Department of Development Studies at the University of Vienna, were represented on the panel. Together with Nur Arafeh from the Palestinian think tank Al-Shabaka, they analysed the history and transformations of Israeli military rule in the last decades and sketched perspectives for the future of the Palestinian struggle.
 

Find the documentation of the event on the website of VIDC (in German):

 

50_Jahre_Besatzung_DOKU.pdf